Mitgliederbrief 2021-I

Heute erhielten unsere Mitglieder den nachfolgenden Brief per Post.

Liebe Freundinnen und Freunde der CDU in Villingen-Schwenningen,

sehr geehrte Damen und Herren,

im Namen des Vorstandes wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben ein gutes, gesundes und glückliches Jahr 2021. Corona hatte uns 2020 mächtig im Griff. Wir hoffen, dass 2021 ein einigermaßen „normales“ Jahr wird für uns alle.

Wie geht es nun weiter, nach Lockdown, Bangen und Hoffen? Entsteht jetzt eine Aufbruchstimmung? Nutzen Staat, Unternehmer und Gesellschaft die Schwächen, welche Corona knallhart aufzeigte?

Wie können wir in unserer vernetzten Welt Krisen nicht nur meistern, sondern an ihnen wachsen?

Kein Ereignis hat so viele Menschen unmittelbar getroffen. Es gab seit 1945 keine vergleichbaren Einschnitte in Beruf- und Privatleben. Erlebbar wurden auch die Veränderungen im Zusammenleben in der Gesellschaft. Unsere Gesellschaft ist gespalten. Die Auswirkungen der Lockdowns und der daraus resultierenden Kurzarbeit werden uns als Partei weiterhin begleiten – vor allem bei den nächsten Wahlen. Deutschland wird nach Corona ein vielfältiges Bild sozialer Gegensätze bieten. Welche Gräben durchziehen unsere Gesellschaft und wie bestimmen sie die künftige soziale Entwicklung in Deutschland? Wie und durch wen werden die Staatsschulden bezahlt? Könnten SIE und ICH noch mehr Steuern und Abgaben schultern? Kann es ein „weiter so“ geben?


Diesen Fragen müssen wir uns als Partei und Gesellschaft stellen.

In meinen Augen ist es für uns als Parteifamilie wichtig, dass wir diese Fragen, welche die Bevölkerung definitiv belasten, an unsere Mandatsträger weitergeben! Die Bürgerinnen und Bürger, wir alle, erwarten Antworten und Perspektiven.

Das Ausmaß und die Dynamik der Erschütterungen, die das Coronavirus SARS-CoV-2 auf der ganzen Welt ausgelöst hat, haben selbst Experten überrascht. »Die Schnelligkeit, mit der diese Krise von einer lokalen zu einer globalen heranwuchs, hat uns mit Nachdruck gezeigt, wie verwundbar unsere Welt in ihrer Komplexität und Vernetztheit ist – und wie schlecht sie auf solche Situationen vorbereitet ist«, sagt Dr. Alexander Stolz. Seit zehn Jahren erforscht er am Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI im baden-württembergischen Efringen-Kirchen die Widerstandsfähigkeit von Systemen gegen Katastrophen aller Art.

 

Corona zeigt uns viele Schwachpunkte unserer Gesellschaft und Wirtschaft.

»Der konjunkturpolitische Neustart der deutschen Wirtschaft muss in erster Linie eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit fördern, die gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit essenziell stärkt«, fordert Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer. Für Kanzlerin Merkel ist die zentrale Lehre aus den letzten Monaten die »stärkere strategische Souveränität Europas«. Bestehende Abhängigkeiten zu überdenken, fordert auch Neugebauer. »Das Ziel ist nicht die Autarkie, sondern die souveräne Entscheidungsfreiheit. Und Souveränität ist neben einer klugen Politik von der wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Leistungsfähigkeit einer Gemeinschaft abhängig.«

 

Wenn wir die Widerstandsfähigkeit unseres Systems stärken wollen, müssen wir jetzt die Dynamik nutzen und den Sprung nach vorne wagen. Verwaltungen, Bildungseinrichtungen, Staat, Gesellschaft und Unternehmer – kurz: wir alle müssen und können die Pandemie als Chance nutzen.


Die Digitalisierung unserer Bildungseinrichtungen und der Verwaltungen wurde die letzten Jahre nur schleppend vorangetrieben. Hier haben wir noch Hausaufgaben. Ebenso haben viele Einzelhändler die Chancen von Online-Absatzmärkten unterschätzt. Corona hält uns gnadenlos den Spiegel der „digitalen Rückständigkeit“ vor.

 

Eine weitere Frage, die mich umtreibt, ist, wie sehen unsere Innenstädte nach der Pandemie aus? Sind wir ehrlich: Die Warenangebote der Innenstädte sind austauschbar. Das Straßenbild wird inzwischen überwiegend von Filialisten bestimmt.


Welche Faktoren zeichnen die Attraktivität von Innenstädten aus?

Eine Umfrage der Seite „Zukunft des Einkaufens“ ergab, dass dies die Einkaufsmöglichkeiten und das Gastronomieangebot, der Bedeutung von öffentlichem Grün, Aufenthaltsqualität und Sauberkeit sind. Wo sind die „einzigarten“ Geschäfte, die den Besuch der Villinger oder Schwenninger Innenstadt von denen der Rottweiler und Tuttlinger Innenstadt unterscheiden? Die kleinen, inhabergeführten Ladengeschäfte machen eine attraktive und unverwechselbare Innenstadt aus! Ein bunter Warenmix also.


Wir als CDU Villingen-Schwenningen müssen im kommenden kommunalpolitischen Jahr auch die Verwaltungsspitze um Oberbürgermeister Jürgen Roth und Bürgermeister Detlev Bührer beim Abbau des Haushaltsdefizites unterstützen und unser Augenmerk auf die Modernisierung der Bildungseinrichtungen und ein gutes und durchdachtes Citymanagement legen.

Ebenso wird unsere CDU-Gemeinderatsfraktion um Fraktionssprecher Klaus Martin

Entscheidungen treffen müssen, welche die Bürgerinnen und Bürger nicht immer glücklich stimmen werden. Bedenken Sie bitte, diese Entscheidungen werden nicht „aus dem Bauch raus“ getroffen, sondern sind das Ergebnis langer und durchdachter Abwägungen. Alle Mitglieder der Gemeinderatsfraktion haben das Wohl der Gesamtstadt im Blick!  

 

Lassen Sie uns auch einen Ausblick auf 2021 wagen.

Im März 2021 wählen wir einen neuen Landtag von Baden-Württemberg. Die Wahl und der Wahlkampf finden in keiner einfache Zeit statt.

Wahlkampfveranstaltungen sind unter den aktuellen Umständen leider nicht möglich.

Raphael Rabe, unser Kandidat für den Wahlkreis VS, kann nur schwer persönlich ins Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern kommen. Der Wahlkampf findet im Grunde nur Online statt, pfiffige Ideen sind immer gefragt. Eine völlig neue Situation auch für uns als Partei. Dennoch möchte ich Sie bitten, für unseren Kandidaten, der Mitglied im Stadtverband Villingen-Schwenningen ist, Werbung im Freundes- und Bekanntenkreis zu machen. Mit Raphael Rabe haben wir einen jungen Kandidaten, welcher die Probleme der Digitalisierung versteht und sich für sich daraus resultierende Chancen einsetzen kann.

 

Im vergangenen Jahr konnten wir aufgrund der Corona-Pandemie keine Mitgliederversammlung abhalten. Im Frühsommer 2021 möchten wir dies gerne nachholen. Da wir auch die Vorstandschaft zu wählen haben, darf ich Sie heute schon darum bitten sich Gedanken zu machen, wie Sie den Stadtverband unterstützen möchten. Ich lade Sie herzlich ein sich aktiv einzubringen. Nur so kann ein aktiver Stadtverband ruhigen Gewissens in die Zukunft schauen.

Wir sind im Vorstand einstimmig der Meinung, alle Veranstaltungen auf den Frühsommer zu legen. Auch unsere liebgewonnene Tradition der Mitgliederehrungen. Es ist unseres Erachtens her vom Infektionsrisiko die bestmögliche Zeit.

 

Im Herbst 2021 steht dann auch bereits die nächste Wahl an.

Unser Kreisvorsitzender Thorsten Frei kandidiert erneut für den Bundestag. Diese Kandidatur freut uns alle sehr. Mit Thorsten Frei haben wir in Berlin einen Abgeordneten sitzen, der die Belange des Schwarzwald-Baar-Kreises in seiner Vielfalt kennt und einzuschätzen weiß. Trotz vieler Verpflichtungen als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU Bundestagsfraktion im deutschen Bundestag, ist Thorsten Frei weiterhin unermüdlich im Wahlkreis unterwegs um sich um die Belange von uns allen zu kümmern. Dieses große Engagement und seine Empathie den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber, nehmen wir als Vorstand unter anderem zum Anlass und haben ihm bereits heute unsere volle Unterstützung zugesagt. Auch hier gilt: Veranstaltungen werden zukünftig immer mit Blick auf die Infektionslage angesetzt und durchgeführt. Denn eines ist uns allen am wichtigsten Ihre -unsere- Gesundheit!

 

Gerne wäre ich mit dem Stadtverband im Jahr 2020 präsenter gewesen. Diverse Ideen wie Infostände zu politischen Themen, Bürgerdialoge, Seniorennachmittag, ein CDU-Radeln in und um VS und andere Dinge konnten leider nicht umgesetzt werden. Ich hoffe auf das Jahr 2021 und gerne auch auf Anregungen von Ihnen.

 

An dieser Stelle begrüße ich auch unsere Neumitglieder herzlich.


Wir freuen uns, dass Sie unsere Stadt und unser Land als Parteimitglied mitgestalten möchten. Kommen Sie gerne mit uns und unseren Mandatsträgern in den Dialog.

 

 

Lassen Sie mich mit Konrad Adenauer schließen, passend zur aktuellen Lage im Land:

 

Politik heißt, den Zug der Entwicklung zu erkennen und auch danach zu handeln.



Bleiben Sie politisch.
Bleiben Sie gesund.

Ich freue mich auf ein persönliches Wiedersehen.

 

Herzliche Grüße

Thomas Herr

Stadtverbandsvorsitzender